80 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pohnsdorf

 

Zwei alte LF 16

Bild: die Vorgängerfahrzeuge des jetzigen LF 10 der Freiwilligen Feuerwehr Pohnsdorf;

Quelle: Hans-Jürgen Meyke

 

 

Die Freiwillige Feuerwehr Pohnsdorf wurde am 1. Februar 1934 gegründet. Die Ausrüstung, Handdruckspritze und Gerätehaus, wurde von der damaligen Pflichtwehr übernommen. Im Jahre 1939 wurde die Handdruckspritze durch eine Motorpumpe TS 8/8 ersetzt. In den Kriegsjahren 1939-1945 hatte die Wehr viele Einsätze zu verzeichnen. Im Juni 1941 wurde das Gerätehaus in Sieversdorf durch eine Luftmine zerstört. Die Feuerwehrausrüstung wurde daraufhin bei Bauer Wrigge in einer Scheune untergebracht. Kiel war während dieser Zeit ein sehr häufiger Einsatzort, während der großen Angriffe sogar täglich.

 

Nach dem Krieg, 1950, gab es einen Neuanfang. Jüngere Kameraden kamen hinzu. Aus Geldmangel wurden die alten Uniformen aus der Vorkriegszeit verteilt. Bei Teilnahme an Wettkämpfen in Rastorfer Passau und Lepahn waren die Hoffnungen auf einen Sieg durch Defekte an der TS vergebens. 1956 wurde der Wehr eine neue TS 8/8 mit VW Motor übergeben. Im Februar 1962 leistete die Wehr Hilfe für die Flutkatastrophe in Hamburg durch Fertigung von Faschinen im Klosterforst.

 

1965 war es endlich so weit, Die Wehr konnte ein neues TSF Ford Transit übernehmen. Ein Umbau des Gerätehauses war erforderlich und wurde in Eigenleistung ausgeführt. Die Fahnenweihe im Jahr 1966 wurde auf der Weide bei Wehrführer Rohweder ausgiebig gefeiert. Als Patenfahne stand die der Wehr Preetz zur Verfügung.

 

Am 5. Februar 1971 wurde eine Jugendgruppe ins Leben gerufen. Die Ausbildung erhielt sie bei der Nachbarwehr Preetz. Im März des gleichen Jahres gründete die Wehr unter der Leitung von Klaus-Peter Jüttner einen Fanfarenzug. Der Zug blieb 20 Jahre bestehen und wurde im Februar 1991 wieder aufgelöst.

 

Weil das Alte Gerätehaus langsam baufällig wurde, entschloss sich die Gemeinde ein neues Gerätehaus zwischen den Ortsteilen Sieversdorf und Pohnsdorf zu bauen. Am 17. Juni 1978 war dann die Einweihung, die dann auch ausgelassen gefeiert wurde. Im Jahr darauf konnte die Wehr ein gebrauchtes LF 16, Baujahr 1961, von der Wehr Klausdorf/Schwentine übernehmen. Das TSF war inzwischen so überladen, so dass der TÜV es nicht mehr als fahrbereit anerkennen wollte. Das LF 16 war bis zum 31. Dezember 2003 im Einsatz und wurde dann an einen Sammler nach Bayern verkauft. Eine Ersatzbeschaffung war vorerst schwierig, weil die BF Kiel das alte Fahrzeug wieder haben wollte und im Gegenzug ein anders ausgesondertes LF 16 übergeben wollte. Dieses Fahrzeug wurde dann auf einer Übungsfahrt in einen Unfall verwickelt und war nicht mehr fahrbereit. Die Suche nach einem anderen Fahrzeug war bald erfolgreich. Die Nachbarwehr Raisdorf sonderte ein LF 16 aus, welches die Gemeinde Pohnsdorf erwerben konnte.

 

Im Jahre 2004 wurde die erste Stufe der neu aufgelegten Leistungsbewertung „Roter Hahn“ absolviert und im Jahr 2007 der 2. Stern errungen.

 

Im Frühjahr 2009 gab die bisherige Gemeindewehrführung mit HBM Hans-Jürgen Meyke und seinem Stellvertreter OBM Ernst-Dieter Bock endgültig ihr Amt nach 20 Jahren in jüngere Hände. Auf der Jahreshauptversammlung wurde als Nachfolger der stv. Gruppenführer Mark Soetbeer zum neuen Gemeindewehrführer gewählt. Sein neuer Stellvertreter wurde der Kamerad Jens Thomsen. Beide wurden mit überwältigender Mehrheit von den Kameraden in ihre neuen Ämter gewählt.

 

Im Sommer 2009 konnte die Wehr dann auf ein 75 jähriges Bestehen zurückblicken. Dieses wurde sowohl mit einem Kameradschaftsabend als auch auf Amtsebene mit anderen Wehren entsprechend gefeiert.

 

Im Spätsommer 2011 wurde die 3. Stufe der Leistungsbewertung „roter Hahn absolviert. Im Sommer 2013 begann eine Arbeitsgruppe mit der Planung der Fahrzeug Ersatzbeschaffung, da sowohl das LF 10 als auch das TSF langfristig ersetzt werden mussten. Im Sommer 2016 ist es dann endlich soweit. In einer feierlichem Zeremonie wurde zusammen mit 300 geladenen Gästen zunächst das neue Löschgruppenfahrzeug LF10 (Ziegler auf MB 1523) offiziell in Dienst gestellt. Anschließend wurde mit einem Zapfenstreich, unter der musikalischen Begleitung der Pohnsdorfer Kraniche, und mit der Teilnahme von 14 Feuerwehrfahnen aus dem Kreisgebiet, der 50. Jahrestag der Weihung der eigenen Feuerwehrfahne gefeiert.

 

Im Jahr 2017 wurde im August die Einführung des Digitalfunks mit der Inbetriebnahme der Handfunksprechgeräte abgeschlossen.Der Höhepunkt des Jahres war der Amtsfeuerwehrtag in Postfeld. Nachdem wir im Jahr zuvor den Sieg nur unglücklich aus den Händen gegeben hatten, sollte nun der begehrte Pokal nach vielen Jahren wieder einmal in Pohnsdorf stehen. Dem entsprechend war auch die Vorbereitung und es wurde ein historischer Tag. Auf der abendlichen Siegerehrung wurde bekannt, das wir nicht nur der Pokal für die feuerwehrtechnische Angriffsübung mit nach Hause nehmen konnten, sondern auch in der Wertung für "Spiel und Spaß" den ersten Platz belegt hatten. Dieser historische Doppelerfolg war vorher noch keiner Wehr gelungen und wurde ausgelassen gefeiert.

 

Das Jahr 2018 stand ganz im Zeichen der 4. Stufe der Leistungsbewertung "Roten Hahn". Dabei wurde das obligatorische Marschieren durch eine Fitnessübung ersetzt, für die wir eine professionelle Trainerin aus dem Dorf gewinnen konnten. Ende August war es dann so weit und der 4 Stern durfte mit dem bis dahin amtsweit besten Ergebnis von 488,3 Punkten auf das Schild geklebt werden. Die wöchentliche Fitnessübung ist dabei bei vielen Kameraden so gut angekommen, dass diese Aktivität  seitdem wöchentlich weitergeführt wird und sich bis heute über sehr gute Beteiligung erfreut.

 

Text: Hans-Jürgen Meyke (bis 2009) und Jens Thomsen (ab 2009)